Wenn ein Baby ins Haus kommt, heisst das vor allem, Vorsorge für die neue Situation zu treffen, damit der Hund das neue Familienmitglied ohne Probleme akzeptiert.
Doch leider kommen Hundeattacken gegen Babys immer wieder vor.
Falsche Ratschläge von Freunden oder Bekannten tragen nicht selten zu Konflikten bei.
Empfehlungen, wie zum Beispiel eine Windel des Babys mit nach Hause zu nehmen, stellen sich oft als falsch heraus. Wenn der Hund aus Gründen wie übertriebenen Territorial - oder Beuteverhalten agiert, interessiert ihn auch der bekannte Geruch wenig.
Der Hund macht einfach nur seinen "Job". Er passt auf, weil es der Mensch bisher auch nicht gemacht hat.
Diese Ursachen für ein solches Verhalten gründen meist auf einer falschen Erziehung oder Vermenschlichung des Hundes, die schon lange bevor das Kind ins Haus kommt, begangen wurde.
Der Hund soll nicht auf Ihr Baby aufpassen müssen und einen Beschützerinstinkt entwickeln.
Lassen Sie Ihren Hund in den ersten Lebensjahren NIE mit dem Kind allein! Oft treten Probleme erst auf, wenn sich das Kind durch krabbeln oder laufen mit dem HUnd auf Augenhöhe befindet.
Geben Sie Ihrem Hund die gewohnte Sicherheit, SIE sind der Rudelführer!
Festigen Sie die Bindung und die Rudelstruktur bevor das Baby ins Haus kommt!
Zu den wesentlichen Fähigkeiten, die ein Hund vor der Ankunft eines Babys erlernen sollte, zählen das zuverlässige Herankommen auf Befehl und das Aufsuchen bzw. die Akzeptanz seines Liegeplatzes. Er sollte in allen Situationen, sowohl im Haus als auch im Freien, zuverlässig reagieren.
Zudem ist es wichtig durch ein regelmässiges Training zu prüfen, ob der Hund es akzeptiert, wenn ihm Spielzeug oder andere Gegenstände weggenommen werden.
Da Babys und Kleinkinder oft nach solchen Dingen greifen, sollte der Hund lernen, dies ohne Knurren zu akzeptieren.
Legen Sie klare Regeln fest und halten Sie diese auch konsequent ein, wie zum Beispiel, dass der Hund nicht mehr auf dem Sofa liegen oder das Kinderzimmer betreten darf.
Der Hund wird dann diese Verbote nicht mit dem Baby in Verbindung bringen und Ihnen bleibt genügend Zeit, die neuen Regeln bereits vor der Ankunft des Babys zu festigen.
Baby und Hund im Schlafzimmer der Eltern?
Das mag verlockend und gemütlich erscheinen, doch im Schlaf können Sie nicht überwachen, was Ihr Hund tut. Daher ist es ratsam, bereits während der Schwangerschaft einen Schlafplatz für den Hund ausserhalb des Schlafzimmers einzurichten, wenn das Baby mit Ihrem Schlafzimmer schläft.
Natürlich benötigt Ihr Hund Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Sollten Sie jedoch anhaltende Stresssignale bemerken, eine wesentliche Veränderung im Verhalten Ihres Hundes feststellen oder Aggressionsanzeichen gegenüber dem Baby erkennen, suchen Sie bitte umgehend professionelle Hilfe.
Bei Verhaltensauffälligkeiten ist es unerlässlich, einen qualifizierten Experten hinzuzuziehen.
Nur eine massgeschneiderte Analyse und eine fortwährende Zusammenarbeit mit einem erfahrenenTrainer können den richtigen Weg weisen.
Schnelle Lösungen sind hierbei wirkungslos: die angemessene Methode muss über einen längeren Zeitraum und im gewohnten Umfeld des Tieres umgesetzt werden.
Der Trainer muss den Hund in verschiedenen Situationen besser kennenlernen, was sowohl Zeit, Geduld als auch Fachkenntnis verlangt.
Daniela Heider
dipl. Hundetrainerin & Verhaltensberaterin
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